04. Juli 2014
Für die nächsten zwei Monate muss ich die Häufigkeit meiner Beiträge reduzieren. Der Grund: ich komme nicht zum Kochen, denn ich ziehe nach mehr als vier Jahren in Wrocław zurück nach Stuttgart. Das bedeutet nicht nur viele Kisten zu packen, sondern in erster Linie auch die Organisation der Renovierungsarbeiten usw. …
Aber nicht umsonst sah ich viele Kochsendungen im Fernsehen, denn ein Satz blieb bei mir besonders haften: „Ich hab da mal was vorbereitet.“ An diesen Satz habe ich mich gehalten, war fleißig und habe die Rezepte für die nächsten Wochen vorbereitet, um dann im September ganz frisch inspiriert in meiner neuen, alten Küche zu starten.
Dies ist also mein letzter Sommer in Polen. Es heißt Abschied nehmen von lieben Freunden und von Vertraut gewordenem.
Woran erkennt man eigentlich, dass es Sommer ist in Polen? Unter anderem der kalten Rote Bete-Suppe – Chłodnik litewski – die durch ihr kräftiges Pink auffällt. Als ich nach Wrocław zog und erstmals diese Suppe sah, war meine Neugier geweckt und ich musste sie sofort probieren. Seitdem gehört sie zu meinen absoluten Favoriten der polnischen Küche. Sie ist erfrischend, leicht und doch sättigend. Oft wird diese Suppe einfach nur Chłodnik genannt, was so viel wie kalte Suppe heißt. Es gibt in Polen verschiedene Chłodnik-Arten.
Farbgebendes Element in dieser Suppe sind junge Rote Bete, die man bundweise kauft. Auch die Blätter und Stängel werden verwendet. Die Suppe wird wahlweise mit Kefir oder Joghurt (hier jedoch kein griechischer) zubereitet. Ich bevorzuge die Variante mit Kefir, gemischt mit Saurer Sahne. Das Chłodnik sollte einige Zeit im Kühlschrank durchziehen; man kann es am Vortag zubereiten. Zu diesem Gericht passen auch gut Bratkartoffeln.
Interessante Informationen über die Grenzregionen Oberlausitz und Niederschlesien – auch Kochrezepte – findet Ihr auf dem deutsch-polnischen Tourismusportal www.via-gustica.de.
(für 4 – 6 Portionen)
Küchenhandschuhe anziehen! Die Roten Bete schälen und raspeln. Die Stängel und Blätter hacken und zur Seite stellen. Die Roten Bete in einen Topf geben und mit Wasser bedecken. Den Saft der Zitrone hinzufügen und zugedeckt 10 Minuten kochen lassen. Von der Kochstelle nehmen und abkochen lassen. In der Zwischenzeit die geschälte Gurke und die Radieschen raspeln. Schnittlauch und Dill fein hacken. In einer Schüssel den Kefir und die Saure Sahne glattrühren und die Gemüse und Kräuter hinzufügen. Den Knoblauch dazu pressen. Alles gut durchrühren und mit Zucker, Salz und Pfeffer abschmecken. Die Suppe im Kühlschrank mindestens eine Stunde durchziehen lassen. Zum Servieren die Suppe auf Suppenschalen oder –tellern verteilen und mit geviertelten Eiern garnie
Mit diesem Rezept nehme ich am Blog-Event Zisch! Erfrisch mich von kochtopf.me teil. Gastgeberin dieses tollen Events ist Simone von der S-Küche.
Kommentar
Hinterlassen Sie einen Kommentar
S-Küche
Ich liebe Rote Bete über alles. Tolle neue Idee (für einen Hamburger)! Mein Mann ist Pole, aber so etwas Leckeres hat er noch nie gemacht.
Herzliche Grüße, Simone
Helena
Danke für dieses sehr authentische Rezept. Ich komme ursprünglich aus Polen und hatte eine Version gesucht – und bin hier fündig geworden
Martina
Hallo Helena,
ich freue mich, dass Dir das Rezept gefällt. Ich verstehe nicht, warum diese kalte und erfrischende Suppe außerhalb Polens kaum jemand kennt und hoffe, dass sich das ändern wird.
Liebe Grüße,
Martina
zorra
Schön, wenn man so gut vorbereitet ist. 😉 Die Suppe ist toll, ich liebe die Farbe! Darf ich dich bitten noch zu Simone zu verlinken. Als Gastgeberin hatte sie die meiste Arbeit mit dem Event. Dankeschön im voraus und einen nicht zu stressigen Umzug.
zorra von http://www.kochtopf.me